Zum Gedenken an die Shoa 27.1.22

Der junge Zbigniew Kolakowski, während des Warschauer Aufstands als gerade 19-jähriger am 29. Juli 1944 verhaftet und nach Deutschland verschleppt, wusste aus seinem Aufenthalt im Flossenbürger KZ-Außenlager Dresden, dass Betriebsamkeit, Eile, Chaos bei den deutschen Bewachern aus Wehrmacht und SS die Gefangenen in höchste Lebensgefahr bringen konnten. Als einer der wenigen Überlebenden des KZ-Außenkommandos „Colosseum“ in Stadtamhof hatte er mehrmals die Gelegenheit genutzt, seine Erinnerungen an diese Tage in Regensburg Interessierten zu erzählen.

Letztmalig donnerten unsere Holzschuhe über die alte Steinbrücke, fast noch mehr Lärm veranstalteten die Helfershelfer der SS, die Kapos, die von Beginn an schlugen, traten und ein hohes Tempo aus uns herausprügeln wollten. Auf der Brücke machten sich im Dunkel Gestalten, Wehrmachtssoldaten erkannten wir, zu schaffen. Einige unter uns meinten zu wissen, dass wohl die Sprengung dieser uralten Brücke vorbereitet wurde. Nach der Befreiung und zurück in Polen hörte ich, dass Wehrmacht und SS nicht davor zurückgeschreckt waren, die ersten Bögen dieses Weltwunders tatsächlich in die Donau zu sprengen. Zunächst einmal hasteten wir bei großer Kälte entlang der Donau nach Südosten, einer ungewissen Zeit – oder doch dem Tod!? – entgegen…“

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